|
|
|
Die Strahlkraft der Sommerakademie
Was die ehemalige "Schule des Sehens" von Kokoschka im 49. Jahr des Bestehens alles vorhat SALZBURG (SN). Die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst wird neuerdings von einem Förderverein unterstützt. Er will sich für die Stiftung von Stipendien und die Ausstattung der Ateliers einsetzen. Zudem möchte der Verein, dem vor allem ehemalige und derzeitige Studierende angehören, für die internationale Ausstrahlung der Sommerakademie Sorge tragen. Darüber informierten die Leiterin der Sommerakademie, Prof. Barbara Wally, und Kulturlandesrat Othmar Raus. Neue Lehrpersonen für die Sommerakademie sind der Flame Jan Fabre (Skulptur und Performance), Lynne Cohen aus Ottawa (ortsspezifische Fotografie), Alfredo Jaa aus New York (Interventionen im öffentlichen Raum), Studio Azzurro aus Mailand (interaktive Videoinstallationen), Rosalie aus Stuttgart (Bühne/Bild/Raum). Die zwei Architekturklassen werden von Günter Zamp Kelp (Entwürfe für ein "Haus der Musik") sowie von Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa aus Tokio (Neudefinition des Begriffs "Park") gleitet. Die zwei japanischen Architekten wurden kürzlich mit dem Vicenzo-Scamozzi-Architekturpreis (20.000 Euro) ausgezeichnet. Der Preis erinnert an den unter Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau tätigen Baumeister Scamozzi, der im frühen 17. Jahrhundert das neue Salzburg geschaffen hat. Der Preis soll in unregelmäßigen Abständen auch künftig vergeben werden. Das Programm umfasst insgesamt 24 Klassen. Am stärksten ist das Angebot in der Malerei. Die bewährten Lehrer sind hier Jacobo Borges, Irina Nakhova, die Zhou Brothers und Hella De Santarossa. Die Vortragsreihe der Sommerakademie befasst sich mit dem jüngsten Kunstgeschehen an den Rändern Europas. Darüber werden lokale und internationale Experten berichten: Rasa Smite über Riga, Anders Kreuger über Vilnius, Dorota Folga-Januszewska über Warschau, Pavel Braila über Kirschinau in Moldawien, Dunja Blazwic über Sarajewo, Georg Schöllhammer und Hedwig Saxenhuber über Erewan in Armenien sowie Ekaterina Dyogot über Moskau. Standorte der Sommerakademie sind die großen Ateliers im Arbeitshaus der Festung Hohensalzburg, Räume der alten Saline auf der Pernerinsel in Hallein und der Marmorbruch Kiefer in Fürstenbrunn. Die Kursgebühren - sie wurden um rund zehn Prozent angehoben - betragen 180 Euro je Woche, zusätzlich 150 Euro Anmeldegebühr. Es werden rund 500 Studierende erwartet. Quelle: Salzburger Nachrichten, 10. April 2002 |