Abstrakte Auferstehung
Neue Messestadt-Kirche erhält das größte Glasbild Europas
M-UNTERFÖHRING. Mit einem "Platsch" klatscht die orange Farbe frontal auf die Glasplatten. Hella De Santarossa stellt den Eimer zur Seite und greift zu einem langen Wischer, mit dem sie sofort beginnt, die Farbe zu verteilen. Stück für Stück sollen so die drei Glasgemälde für die neue Florianskirche in der Messestadt Riem entstehen. Die Berliner Künstlerin hat fünftägige Knochenarbeit vor sich: 120 Quadratmeter Fläche auf 17 mal 7 Metern sind vom Ordinariat für das abstrakte Werk "Auferstehung" in Auftrag gegeben.
Foto: Ertl. Hella De Santarossa verteilt die Farbe auf den Glasplatten. Es ist das größte zusammenhängende und in einem Stück gemalte Glasbild Europas. Bei solchen Ausmaßen reicht natürlich der Platz im normalen Atelier nicht aus: Auf dem Unterföhringer ZDF-Gelände wurde extra eine Fernsehhalle angemietet. Die Gesammte Glasfläche ist dort auf Polstern am Boden ausgebreitet. Von einem Rollgerüst aus arbeitet die mit einem grauen Fliegeranzug, Knieschützern und Käppi bewehrte Künstlerin mit überdimensionierten Wischern und Pinseln. Auch zwei weitere Glasbilder "Marienfenster" und "Florianfenster" sollen auf gleiche Weise in expressiv-dynamischem Stil entstehen.
An die 50 Liter der keramischen Schmelzfarbe wird verarbeitet und mehrfach bei 580 Grad eingebrannt. Die Franz Mayer'sche Hofkunstanstalt führt die Arbeiten aus. 650.000 Euro lässt sich das ordinariat die Glaskunst kosten. Münchener Kirchenzeitung, Florian Ertl, 6.3.2005 Diesen Artikel können Sie sich auch in der Originalfassung als pdf-Datei hier ausdrucken. |